Manchmal ist eine Internetleitung sehr langsam, manchmal möchten Nutzer möglichst anonym surfen. In beiden Fällen kann eine Änderung des DNS-Eintrags des eigenen Routers die Lösung sein. DNS steht für Domain Name System und ist eine Art Adressbuchverwaltung im Internet.
Ein DNS-Server wandelt Anfragen in Zahlenform von und zum Nutzer-Anschluss in eine lesbare Adresse um. Das beste Beispiel ist eine Webseite. Diese ist unter einer IP-Adresse erreichbar, die aus vier durch Punkte getrennte Blöcke mit bis zu je drei Ziffern bestehen kann. Damit ein Domainname wie DSLVergleich.net im Browser überhaupt erscheint, muss ein DNS-Server die IP-Adresse in den Namen umwandeln. Gleiches gilt auch anders herum. Datenpakete kommen zum Anschluss, indem ein DNS-Server im übertragenen Sinn ein „Adressschild hochhält“.
Sind fremde DNS-Server sinnvoll?
Die meisten DSL- und Kabelinternet-Anbieter in Deutschland nutzen ein oder mehrere eigene DNS. Je nach Standort, Auslastung und Konfiguration können diese den Datenstrom im Netz ausbremsen und gleichzeitig viele Daten sammeln.
Wer einen anderen DNS-Server nutzt, kann folglich in vielen Fällen anonymer und sicherer, aber auch deutlich schneller surfen. Speziell beim Online-Gaming kann das ein relevanter Aspekt sein, der die Reaktionszeiten im Spiel verbessert.
Die besten DNS-Server-Anbieter im Überblick
Es gibt sehr viele Anbieter, die das Surfen über die eigene IP-Adresse erlauben. Viele davon sammeln Daten, einige sind Einfallstore für Viren und Malware. Zu den bekanntesten und seriösesten DNS-Server-Anbietern gehören:
- Google Public DNS: Der Google-Dienst bietet ein weltweites Netz aus Standorten, sodass die frei nutzbare Google-IP-Adresse zu den schnellsten und zugleich sichersten gehört. Sogar einige regionale DSL-Anbieter nutzen den Service von Google. Es werden im Rahmen der AGB einige Daten gesammelt, die aber nach 48 Stunden gelöscht werden sollen.
- Cloudflare: Das Unternehmen Cloudflare gilt als Top-Adresse für einen sicheren DNS-Schutz, der speziell für Webmaster interessant ist. Die Adresse der freien DNS-Server ist vor allem für Gaming sehr beliebt. Cloudflare-Server überzeugen durch Speed, Sicherheit und ein hohes Maß an Datenschutz.
- CyberGhost: Das Unternehmen ist eigentlich VPN-Anbieter, stellt aber auch DNS-Einträge zur Verfügung. Durch eine sehr strikte Verschlüsselung ist das Surfen über CyberGhost sehr sicher – und schnell. Nach eigenen Angaben sammelt der Dienst keine Daten.
Über diese drei großen Anbieter hinaus gibt es eine ganze Reihe von weiteren Diensten. Die folgende Tabelle enthält zehn der Angebote mit den jeweiligen IP-Adressen.
Die besten DNS-Server-Anbieter im Überblick
Anbieter | Primäre IP-Adresse | Sekundäre IP-Adresse |
---|---|---|
8.8.8.8 | 8.8.4.4 | |
Cloudflare | 38.132.106.139 | 1.0.01 |
CyberGhost | 9.9.9.9 | 194.187.251.67 |
Quad9 | 9.9.9.9 | 149.112.112.112 |
OpenDNS | 208.67.222.222 | 208.67.220.220 |
Yandex DNS | 77.88.8.88 | 77.88.8.2 |
DNS.Watch | 84.200.69.80 | 84.200.70.40 |
FreeDNS | 45.33.97.5 | 37.235.1.177 |
OpenNIC DNS | 192.71.245.208 | 94.247.43.254 |
Verisign Public DNS | 64.6.64.6 | 64.6.65.6 |
Wie werden fremde DNS-Server eingerichtet?
Wer sich für einen alternativen DNS-Server entscheidet, muss dessen IP-Adresse konfigurieren. Viele DSL-Nutzer haben eine FRITZ!Box oder einen ähnlichen Router. Das Gerät wird über eine Weboberfläche konfiguriert. Dort ist die IP-Adresse des Anschlusses hinterlegt. Diese lässt sich je nach Gerät komfortabel ändern und abspeichern. Anschließend verbindet sich der Router neu und nutzt den eingetragenen Dienst.
Sind DNS-Server wirklich sicher?
Je nach gewählter Adresse surfen Nutzer dabei nicht so anonym, wie viele meinen. Denn ein großer Teil der Anbieter sammelt persönliche Verbindungsdaten sowie weitere Daten. Auch ist der eigene Anschluss nicht verschleiert, sondern im Zweifelsfall zu ermitteln, sodass eine Änderung des DNS-Eintrags nicht vor Strafverfolgung bei verbotenen Handlungen schützt. Ein weiteres Problem können Malware und Hackversuche sein. Viele Angreifer nutzen die Dienste, um ungesicherte Anschlüsse zu ermitteln und die Router zu infizieren.
Wichtig: VPN-Verbindung nutzen! Es ist sehr ratsam, zusätzlich eine anonyme VPN-Verbindung zu installieren. Diese richtet eine Art Tunnel zwischen DSL-Anschluss und VPN-Anbieter ein und „täuscht“ einen anderen lokalen Standort vor. Die Kombination aus einem DNS-Server eines guten Anbieters und einer VPN-Verbindung ist vergleichsweise sicher. Es gibt eine Reihe von Angeboten, über die das anonyme Surfen möglich ist.