Die Glasfaser ist der Internetanschluss der Gegenwart und der Zukunft. Sie bietet im Vergleich zu herkömmlichen Kupferkabeln zahlreiche Vorteile wie eine höhere Geschwindigkeit und eine größere Bandbreite. Immer mehr Verbraucher entscheiden sich daher für einen Glasfaseranschluss in ihrem Zuhause.
Doch was passiert, wenn die Glasfaserleitung erst einmal im Keller installiert ist? Ist es sinnvoll, die Glasfaserleitung auch bis zum Computer oder anderen Endgeräten im Haus zu verlegen? Wie wird die Glasfaserleitung in die Wohnung verlegt und an den Router angeschlossen?
In diesem Ratgeber klären wir alle Fragen und zeigen Ihnen, was es bei der Verlegung von Glasfaser vom Keller in die Wohnung zu beachten gilt.
Glasfaser sollte im Haus bis zum Router verlegt werden
Es ist sinnvoll, die Glasfaser bis zum Router im Haus zu verlegen, da dadurch eine deutlich höhere Übertragungsgeschwindigkeit und -qualität als mit herkömmlichen Kabeln wie Kupfer- oder Koaxialkabeln erreicht wird – so können mehrere Geräte gleichzeitig ohne Leistungseinbußen betrieben werden, was insbesondere bei einem vernetzten Haushalt von Vorteil ist.
Bis zu den Endgeräten muss eine Glasfaser hingegen nicht verlegt werden. Dies führt zu einem erheblichen Mehraufwand, was auch mit höheren Kosten verbunden ist. Stattdessen sollten Endgeräte wie Computer, Smartphones und Fernseher über Ethernet- oder WLAN-Verbindungen an den Router angeschlossen werden.
Wichtig: Veraltete Verkabelung im Haus sollten ersetzt werden
Veraltete Kabel im Haus sollten Sie durch modernes Glasfaserkabel ersetzen, um von den Vorteilen ultraschneller Geschwindigkeit und hoher Bandbreite profitieren zu können.
Es gibt zwar Adapter, um das Glasfaser-Internet aus dem Keller über stehende Kupfer- oder Koaxialkabel weiterzuleiten – solche Adapter sind jedoch nur in Ausnahmefällen zu empfehlen. Die alte Hausverkabelung kann unter Umständen die hohe Geschwindigkeit der Glasfaser-Verbindung nicht bis zum Router weitertransportieren. Dies macht die Vorteile von Glasfaser zunichte und kann an Endgeräten zu einer langsamen und gestörten Verbindung führen.
Der Glasfaser-Hausanschluss: Was ist das überhaupt?
Der Glasfaser-Hausanschluss ist ein essenzieller Bestandteil eines modernen Breitband-Anschlusses. Dabei wird ein Glasfaserkabel vom Hauptverteiler des Internetanbieters (POP) bis zum sogenannten Hauptübergabepunkt (HÜP) im Keller oder Eingangsbereich Ihres Hauses verlegt. Ab dem HÜP wird das Glasfaserkabel dann über ein (oder bei Mehrfamilienhäusern mehrere) Netzabschlussgeräte (NT) bis zum Router in der Wohnung verlegt.
Während der Anschluss vom POP zum HÜP meistens durch den Internetanbieter selbst vorgenommen wird, liegt die Verantwortung für die Verlegung der Glasfaser im Haus beim Hausbesitzer, also bei Ihnen. Falls Sie eine Verlegung bis zu Ihrem Router wünschen, sollten Sie zunächst Ihren Provider kontaktieren – oft wird eine kostenlose Kabelverlegung angeboten, sofern die Leitungswege im Vorfeld privat vorbereitet werden.
Router immer nah an Endgeräten platzieren
Je näher Ihr Router an Ihren Endgeräten wie PC oder Smart-TV platziert ist, desto besser ist die WLAN-Signalstärke und damit auch die Übertragungsgeschwindigkeit. Idealerweise sollte der Router zentral und frei platziert werden, um eine gleichmäßige Signalverteilung im ganzen Haus zu gewährleisten.
Wenn der Router in einem abgelegenen Bereich platziert oder durch Wände und andere Hindernisse blockiert wird, kann die Signalstärke beeinträchtigt werden. Dies kann wiederum zu langsameren Geschwindigkeiten und Verbindungsproblemen führen.
Glasfaser im Haus verlegen: Wie hoch sind die Kosten?
Wenn der Leitungsweg bereits vorbereitet ist, dann ist die Verlegung von Glasfaser im Haus am Tag der Anschlusslegung in der Regel kostenlos und wird meist von einem Service-Techniker des Glasfaser-Anbieters direkt durchgeführt. Dieser verlegt das Kabel vom HÜP im Keller bis zum Router in Ihrer Wohnung. Einzige Voraussetzung ist hier oft, dass für die Glasfaserkabel Leerrohre verlegt und vorbereitet wurden.
Die Vorbereitung des Leitungswegs ist dabei mit einigem Aufwand verbunden. Sie müssen zudem mit Kosten für Leerrohre und weiteres Material rechnen. Die Kosten hängen dabei maßgeblich davon ab, über welche Strecke die Glasfaserkabel verlegt werden sollen. Für Wanddurchbrüche wird außerdem entsprechendes Gerät wie eine Bohrmaschine benötigt. Wenn Sie selbst nicht mit handwerklichem Talent oder Kenntnissen gesegnet sind, dann kann es sich unter Umständen lohnen, einen Elektriker mit der Durchführung der Arbeiten zu beauftragen.
Wichtig: Vor Durchführung der Arbeiten sollten Sie sich vorab genau bei Ihrem Glasfaser-Anbieter über die Anforderungen informieren. So ist z. B. der richtige Durchmesser der Leerrohre wichtig, damit die Glasfaserkabel entsprechend verlegt werden können.
Glasfaser im Haus selbst verlegen: Wie gehe ich am besten vor?
Die Mitarbeiter der meisten Glasfaser-Anbieter können am Tag der Kabelverlegung keine baulichen Maßnahmen in Ihrem Zuhause vornehmen. Das bedeutet für Sie, dass Sie alle Vorbereitungen selbst treffen oder einen externen Handwerker vorab damit beauftragen müssen.
Am Tag der Kabelverlegung sollten Bohrlöcher, Rohre, Kabelschächte und so weiter fertig sein – der Monteur Ihres Providers sollte lediglich das Kabel einziehen müssen. Achten Sie darauf, dass Sie den Leitungsweg so gestalten, dass das Kabel am Tag der Installation zuglastfrei eingezogen werden kann, um Beschädigungen und Mehrarbeit zu vermeiden.
Die meisten Anbieter listen auf Ihrer Website oder in speziellen Broschüren zum Thema genaue Vorgaben bezüglich der vorzuinstallierenden Leitungswege auf. Informieren Sie sich am besten direkt auf der Website Ihres Anbieters oder kontaktieren Sie den jeweiligen Kundendienst bei weiteren Fragen.
Glasfaser im Haus verlegen lassen: Vorbereitung der Leitungswege
Sie haben sich dazu entschieden, die Vorbereitung für die Verlängerung Ihrer Glasfaserleitung bis zu Ihrem Router selbst durchzuführen? Dann geht es jetzt an die Vorbereitung der Leitungswege. Im Idealfall wurden diese bereits bei der Planung Ihres Hauses oder bei der letzten Renovierung berücksichtigt – zumindest bei modernen Neubauten ist das überwiegend der Fall.
Wichtig ist bei der Vorbereitung der Leitungswege, dass die Anforderungen für die Verlegung der Glasfaser zum Router mit dem Anbieter genau abgestimmt werden, um unnötige Kosten oder spätere Probleme zu vermeiden. In der Regel benötigen Sie für die Verlegung von Glasfaser im Haus Leerrohre, die eine sichere und unkomplizierte Installation gewährleisten.
Leerrohre für Glasfaser: Was gibt es zu beachten?
Die Leerrohre sollten ausreichend groß dimensioniert und glattwandig sein, damit das Glasfaserkabel nicht beschädigt wird. Verlegen Sie die Leerrohre möglichst gerade, um Biegungen zu vermeiden und so später eine einfache, zuglastfreie Verlegung der Kabel zu gewährleisten.
Die Verwendung von PVC-Leerrohren ist nicht zu empfehlen, da diese bei hohen Temperaturen schmelzen und bei niedrigen Temperaturen brüchig werden können. Stattdessen sollten robuste Materialien wie Polyethylen oder Polypropylen verwendet werden. Achten Sie zudem darauf, dass Ihre Rohre staub- und wasserdicht sind.
Glasfaserkabel im Haus nachträglich verlegen
Haben Sie den Leitungsweg nicht vorbereitet oder ist der Glasfaseranschluss bereits in Ihrem Haus verlegt und Sie entscheiden sich später für die Weiterführung des Glasfaserkabels bis in die Wohnung, so ist dies mit zusätzlichen Kosten verbunden. Wir empfehlen deshalb, die Verlegung der Glasfaserkabel bis zum Router direkt vom Glasfaser-Anbieter erledigen zu lassen.
Glasfaserkabel in Eigenleistung zu verlegen empfehlen wir hingegen nur, wenn Sie über ausreichende Fachkenntnisse verfügen. So sind Glasfaserkabel zum Beispiel sehr anfällig für äußere Einflüsse und gehen beim Knicken schnell kaputt. Möchten Sie Glasfaserkabel darüber hinaus kürzen, dann benötigen Sie neben Fachkenntnissen auch spezielles Werkzeug und ggf. auch Messgeräte, um die Leitungen zu prüfen.
Ist der Glasfaseranschluss bereits in Ihrem Haus verlegt, dann kann die Weiterverteilung der Glasfaser mit einigen Kosten verbunden sein – insbesondere dann, wenn Sie die Arbeiten selbst durchführen möchten. In diesem Fall müssen Sie nämlich nicht nur die Kosten für das Glasfaserkabel an sich berücksichtigen, sondern auch für Leerrohre und weiteres Material. Außerdem brauchen Sie für die Installation der Rohre spezielles Werkzeug sowie ausreichende handwerkliche Kenntnisse.
Fazit
Sofern in Ihrer Wohngegend Glasfaser verfügbar ist, ist die Verlegung der Kabel bis zu Ihrem Router definitiv sinnvoll – immerhin werden Sie anschließend eine deutlich schnellere Surfgeschwindigkeit sowie geringere Latenzzeiten genießen können. Besonders beim Streaming, bei Downloads, oder beim Online-Gaming ist das unabdingbar.
Von Vorteil ist auch, dass die Verlegung der Glasfaser auf der letzten Strecke vom HÜP zum NT von den meisten Providern kostenlos vorgenommen wird. Sie müssen lediglich dafür sorgen, dass Leerrohre für Glasfaser, Kabelschächte und Bohrlöcher bis zur Ankunft des Monteurs vorbereitet sind. Diese Arbeit können Sie zwar theoretisch selbst vornehmen, bei mangelnden handwerklichen Kenntnissen ist es aber ratsam, einen Profi zu beauftragen.
Die Verlegung von Glasfaser im Haus ist eine Investition in die Zukunft, die sich langfristig lohnen wird – insbesondere, wenn Sie bedenken, dass das Internet immer mehr zu einem unverzichtbaren Bestandteil unseres täglichen Lebens wird.