Jeder Internet-Gamer hat von Fastpath wahrscheinlich schon mal gehört. Die Vorteile liegen auf der Hand: Durch einen niedrigeren Ping hat man in Online-Games eine bessere Reaktionszeit. Durch den besseren Ping kann man sich einen minimalen, aber manchmal entscheidenden Vorteil gegenüber Mitspielern verschaffen die einen höheren Ping haben. Aber was versteckt sich hinter Fastpath und gibt es Fastpath eigentlich noch?
DSLVergleich.net erklärt: Fastpath
Bei Fastpath handelt sich nicht wie viele glauben um die Abschaltung einer Fehlerkorrektur, sondern der DSL-Anschluss wird auf ein anderes Übertragungsformat umgeschaltet. Von Interleaving zu Fastpath. Noch nicht genug Informationen? Anhand von Beispielen versuchen wir Ihnen Fastpath im folgenden zu erklären. Aber Vorsicht, es wird ein wenig technisch. Stellen Sie sich vor, wir wollen folgenden Datencluster senden:
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
während der Übertragung tritt nun eine Störung auf und der Datencluster wird beschädigt:
0 1 2 3 4 5 6 _ _ _ _ 11 12 13 14 15 16 17 18 19
Durch Fehlerkorrekturmechanismen, wie zum Beispiel Reed-Solomon, kann eine Fehlerkorrektur zwar initiiert werden, aufgrund der großen Beschädigung des Clusters ist eine Wiederherstellung aber nur schwer möglich. Kommen wir nun zum Interleaving. Hier werden die Daten in anderer Form zusammengestellt:
19 15 11 7 3 18 14 10 6 2 17 13 9 5 1 16 12 8 4 0
Eine Beschädigung könnte nun so aussehen:
19 15 _ 7 _ 18 14 10 6 2 _ 13 9 5 1 16 12 _ 4 0
Der Unterschied ist nun, dass der Datencluster nach der Übertragung und anschließender Sortierung so aussieht:
1 2 _ 4 5 6 7 _ 9 10 _ 12 13 14 15 16 _ 18 19
Hier kann die Fehlerkorrektur den Schaden beheben. Ein Datenverlust während der Übertragung macht nicht so viel aus, als wenn Daten in Reihe geschickt werden und hier ein Datenverlust auftaucht.
Dies ist natürlich nur eine vereinfachte Darstellung des Interleaving, dem Gegenteil von Fastpath.
Aber was ist nun Fastpath? Fastpath ist die zuerst genannte Form der Datenübertragung. Das Durcheinanderbringen der Bits und die anschließende Sortierung beim Empfangen (=Interleaving) kosten schlicht und einfach Zeit (=höherer Ping). Beim Fastpath werden die Bits in Reihe gesendet und der Ping sinkt.
Häufige Fragen
Ja. Fastpath war ein zusätzliches technisches Feature für die Datenübertragung bei einem alten ADSL-Anschluss, welcher noch komplett mit einer Kupferleitung realisiert wurde. VDSL kennt kein klassisches Interleaving mehr. Die Technologie VDSL verfügt bereits über eine Technik, die im Ergebnis zu einem niedrigen Ping führt. Bei VDSL wird meistens nur noch der "letzte Meter" über Kupfer realisiert. Die Verbindung zu den Verteilerkästen ist in der Regel bereits mit Glasfaser ausgebaut.
Fastpath ist ein Relikt aus den ADSL-Zeiten, wo es noch Übertragungsraten von 2 Mbit/s und 6 Mbit/s gab. Seitdem es DSL-Geschwindigkeiten von 16 Mbit/s und schneller gibt (VDSL), wird Fastpath nicht mehr verwendet. Innerhalb der Datenübertragung Interleaving, wie oben erklärt, wurden Datenpakete teilweise 2-3 mal überprüft - was natürlich Zeit kostete. Aktuell werden schnellere Techniken wie „non interleaving“ oder „low interleaving“ eingesetzt, welche im Ergebnis bereits zu einem deutlichen niedrigeren Ping führen.