Wer über einen DSL-Anschluss verfügt, wähnt sich oft in Besitz einer schnellen Internetleitung. Viele Verbraucher beklagen sich jedoch bei ihrem Internetanbieter darüber, dass ihr DSL-Anschluss deutlich langsamer als versprochen funktioniert. Mit einigen wenigen Handgriffen kann jedoch jeder ganz alleine die Geschwindigkeit seines DSL-Anschlusses erhöhen.
Wovon hängt die Internet-Geschwindigkeit ab?
Die DSL-Geschwindigkeit ist in erster Linie abhängig vom jeweiligen Wohnort und der Entfernung zum Verteilerkasten des Netzbetreibers. Entscheidende Kriterien für die Schnelligkeit der Datenübertragung sind zudem die Länge und Qualität der DSL-Kabel (Kupfer, Glasfaser oder eine Mischung daraus) sowie die Anzahl der Nutzer, die an jeweils einem Verteilerkasten angeschlossen sind. In eher ländlichen Regionen der Republik, doch nicht selten auch in Großstädten, treten inzwischen immer öfter Probleme mit der DSL-Geschwindigkeit auf. Besonders in großen Städten sind zum Teil derartig viele DSL-Anschlüsse parallel geschaltet, dass die Netze hiervon überlastet sind. Das kommt zum Teil auch dadurch zustande, dass die DSL-Anbieter zu viele Kunden aufnehmen.
Ursachen zu langsamer Internetverbindungen
Vielen DSL-Kunden ist dieses Problem nicht unbekannt: sie haben sich für eine schnell Internetverbindung entschieden, empfinden das eigentliche Tempo der Verbindung als zu langsam. Gegen eine zu langsame DSL-Verbindung kann nur vorgehen, wer die Gründe und Ursachen für die Verlangsamung ausfindig machen kann.
Teilweise versprechen einige DSL-Anbieter eine schnelle Internetverbindung, ohne dieses Versprechen halten zu können. Wer für ein Tempo von 16.00 kbit/s bezahlt, aber nur 7.000 kbit/s erhält, sollte einen Blick in den seinem Vertrag mit dem DSL-Anbieter werfen: hier wird dem Kunden im Vertrag oft zum Beispiel eine Geschwindigkeit von lediglich “bis zu 16.000 kbit/s” versprochen.
Tipp: Ihnen kommt Ihre Internetgeschwindigkeit zu langsam vor? Testen Sie Ihre Internetgeschwindigkeit innerhalb unseres Speedtests auf eine zu geringe Internetgeschwindigkeit. Bei zu geringer DSL-Geschwindigkeit haben Sie ein Recht auf Nachbesserung.
Doch nicht immer trifft den Anbieter die Schuld. Langsame Breitbandverbindungen können ebenfalls durch falsche Hardware und ungünstige Einstellungen verursacht werden. Ist zum Beispiel die Netzwerkkarte nicht richtig konfiguriert, der Router falsch eingestellt oder schlicht zu alt, kann dies ebenfalls zu einer Verlangsamung der Breitbandverbindung führen. Sind mehrere Computer im Netzwerk angeschlossen, kann dies unter umständen auch zu einer langsameren Geschwindigkeit führen, wenn der Router hierfür nicht ausgelegt ist.
Tipp: Testen Sie die Geschwindigkeit Ihrer Internetverbindung am besten, wenn nur ein Computer am Router angeschlossen ist. Der Computer sollte außerdem per Kabel angeschlossen sein und nicht per WLAN.
DSL-Anschluss ist nicht gleich DSL-Anschluss. Denn auch wenn man sich beim DSL-Anbieter für einen dieser Highspeed-Anschlüsse entscheidet, ist damit noch lange nicht gewährt, dass die Verbindung auch tatsächlich schnell funktioniert. Mit einigen Tipps können jedoch auch Computer-Laien ganz einfach die Geschwindigkeit ihrer DSL-Verbindung optimieren.
DSL schneller machen: 6 Tipps für eine höhere DSL-Geschwindigkeit
1. DSL richtig anschließen
Überprüfen Sie, ob Ihr Router mit der erste TAE-Telefondose in Ihrem Haus/Wohnung verbunden ist. Öfters gibt es mehrere TAE-Telefonanschlussdosen. Ist Ihr Router an einer nachgelagerten TAE-Zweitdose angeschlossen, kann dies zu Geschwindigkeitsverlusten führen.
2. Kurze Kabel
Mit DSL-Kabeln verhält es sich in etwa so wie mit Fernseh-Kabeln: sie sollten stets nur so lang wie nötig und am besten so kurz wie möglich sein. Denn je länger das DSL-Kabel ausfällt, desto höher können die entstehenden Qualitätsverluste ausfallen. Wenn möglich, sollten aus diesem Grund die Kabel nur so lang wie nötig und idealerweise ohne Verlängerung oder Adapter gewählt werden. Diese Regel gilt im Übrigen nicht nur für DSL-Kabel, sondern ebenfalls für Netzwerkkabel vom DSL-Router zum PC sowie für das Kabel, welches von der Telefonbuchse zum Splitter verläuft.
3. Netzwerkkarte optimal einstellen
Damit die Geschwindigkeit des DSL-Anschlusses so gut wie möglich ausgenutzt werden kann, sollte die Netzwerkkarte optimal konfiguriert sein. Im Normalfall ist die Karte bereits von Anfang an dementsprechend eingestellt. Sollte dies nicht der Fall sein, dann kann sie mit dem Programm TCP-Optimizer ganz einfach konfiguriert werden. Das Programm ist leicht zu bedienen und stellt die Netzwerkkarte auf die optimalen Werte für den jeweiligen Anschluss ein.
4. WLAN-Router optimal positionieren
Die Geschwindigkeit der Internetverbindung ist auch von der Position des WLAN-Routers abhängig. Je schneller das Funksignal vom Router zum Rechner gelangen kann, desto besser ist auch die Verbindung. Eine zentrale, leicht erhöhte Position im Raum ist daher ideal. Hier sollte zudem darauf geachtet werden, dass keine anderen technischen Geräte im Weg stehen, deren elektromagnetische Strahlungen den Empfang stören können.
Die schlimmsten WLAN-Blockierer sind Stahl und wasserführende Bauteile wie Wasserleitungen und Fußbodenheizungen. Wenn Sie das WLAN-Funksignal über mehrere Etagen senden möchten, hilft es meistens auch die Antenne am WLAN-Router waagerecht zu stellen. Helfen unsere Tipp alle nicht, ist es wahrscheinlich, dass der Computer einfach zuweit vom WLAN-Router entfernt ist. Hier hilft dann es dann nur noch das WLAN-Signal durch einen WLAN-Repeater oder Stromleitungs-Netzwerkadapter, sogenannte Powerline-Adapter zu verstärken.
Info: Sie können übrigens ganz einfach herausfinden, ob DLAN oder WLAN schuld an der langsamen Internetverbindung sind: Schließen Sie Ihren Computer einfach per Netzwerkkabel an. Hier finden Sie weitere Tipps unserer Redaktion wie Sie Ihr WLAN optimieren können.
5. Achten Sie auf moderne Hardware
Schauen Sie bei der Bestellung eines neuen Routers auf die Produktbeschreibung und achten Sie auf moderne Technik. Gerade wenn Sie Ihre Geräte per WLAN betreiben ist eine veraltete Technik oft der Flaschenhals. Achten Sie darauf das Ihr Router den Fünf-Gigaherz-Frequenz-Bereich im WLAN untersützt. Dieser Frequenz-Bereich mindert Geschwindigkeitseinbrüche und hat eine höhere Datenübertragung als der 2.4 Ghz-Standard.
6. Sprechen Sie mit Ihrem DSL-Anbieter
Meistens die letzte Instanz. Der DSL-Anbieter kann zwar nicht immer helfen, aber falls die Geschwindigkeitsprobleme immer noch auftreten, bitten Sie um das genaue Nachmessen Ihrer Leitung. Dies kann ebenfalls für Aufklärung sorgen.
Sollte Ihnen die Geschwindigkeit Ihres DSL-Tarifs einfach zu langsam geworden sein, z. B. weil in Ihrem Haushalt mittlerweile mehr Geräte im Haushalt sind, können Sie ihren DSL-Anbieter auch fragen, ob Sie aktuell den Tarif mit der maximalen Geschwindigkeit in Ihrer Region beziehen.
7. Prüfen Sie Ihren DSL-Tarif
Neben den oben genannten Tipps, haben Sie immer die Möglichkeit einen unabhänigen DSL-Vergleich durchzuführen. Oft wird die Verbindung in Regionen verbessert, ohne das Konsumenten dies. Oft ist ein schnellerer Tarif verfügbar. Ein Wechsel Ihres DSL-Tarifs kann deshalb Sinn machen.