Ob für das Streamen von Filmen und Musik, für Videoanrufe oder fürs Gaming - eine gute DSL Bandbreite ist heutzutage immens wichtig für eine Vielzahl von Online-Aktivitäten. Ohne ausreichende Bandbreite surfen Sie mit nervtötenden Rucklern und können hochauflösende Inhalte, zum Beispiel auf YouTube oder Netflix, kaum genießen.
In diesem Ratgeberartikel erklären wir Ihnen verständlich, was es mit der DSL Bandbreite auf sich hat und wie sie gemessen und verbessert werden kann. Darüber hinaus geben wir Ihnen Tipps, um die für Ihre Bedürfnisse passende Bandbreite zu finden.
Bandbreite Definition: Was ist Bandbreite eigentlich?
Die Bandbreite beschreibt die Menge an Daten, die zum selben Zeitpunkt über eine Leitung übertragen werden können. Es bezeichnet die Kapazität einer Verbindung, Informationen von einem Punkt zu einem anderen zu transportieren. Eine höhere Bandbreite bedeutet für Sie also automatisch eine schnellere Datenübertragung und einen höheren Datendurchsatz.
Die Bandbreite einer Internetverbindung wird in der Regel in Bits pro Sekunde (bit/s) angegeben. Da die heutigen Datenverbindungen sehr leistungsfähig sind, werden Sie allerdings eher Abkürzungen wie „Kbit/s“, „Mbit/s“ oder „Gbit/s“ finden – stellvertretend für Kilobit pro Sekunde, Megabit pro Sekunde oder Gigabits pro Sekunde.
- 1 Kilobit pro Sekunde (kbit/s) entspricht 1.000 Bits pro Sekunde
- 1 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) entspricht 1.000.000 Bits pro Sekunde
- 1 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) entspricht 1.000.000.000 Bits pro Sekunde
Bandbreiten um die Jahrtausendwende
Die Abkürzung Kilobits pro Sekunde (Kbit/s) kennen viele Internetnutzer noch von damals. So lag die Bandbreite bei den um die Jahrtausendwende noch weit verbreiteten ISDN-Anschlüssen (unter optimalen Bedingungen) bei 128 Kbit/s. Seit einigen Jahre sind auch die ersten Breitbandanschlüsse auf dem Markt zu finden, die bereits Gigabits pro Sekunde (GBit/s) bemessen werden.
Letztendlich hängt die Bandbreite Ihrer Internetverbindung von mehreren Faktoren ab. Zum einen kommt es auf die Art der Verbindung an – Kupferkabel übertragen beispielsweise weniger Daten als Glasfaserkabel. Außerdem kommen im Rahmen der Datenübertragung verschiedene Technologien zum Einsatz, zum Beispiel Kompressions- oder Verschlüsselungstechnologien, die ebenfalls Einfluss auf die Bitrate haben können.
Auch die Entfernung zwischen den zwei Endpunkten einer Verbindung kann die Bandbreite beeinflussen. Wohnen Sie weit entfernt vom Server des Internetproviders, zum Beispiel in einer eher ländlichen Gegend, kann Ihre DSL Bandbreite darunter leiden.
Bandbreite erhöhen: 7 Tipps um Ihre Bandbreite zu verbessern
Das Online-Spiel ruckelt, Netflix will Ihre Lieblingsserie einfach nicht laden oder Ihre Downloads dauern ewig? Dafür kann es ganz verschiedene Gründe geben. Wir verraten Ihnen, wie Sie Ihre Bandbreite schnell wieder auf Vordermann bringen:
Tipp 1: Anzahl der Geräte im Netzwerk reduzieren
Falls Sie mit mehreren Geräten gleichzeitig in einem Netzwerk unterwegs sind, wird die Bandbreite unter diesen Geräten aufgeteilt – dementsprechend kann es sein, dass Ihre Internetverbindung langsamer wird. Versuchen Sie zunächst, die Anzahl der Geräte in Ihrem Netzwerk zu reduzieren, um die verfügbare Bandbreite für jedes einzelne Gerät zu erhöhen.
Tipp 2: Nicht notwendige Anwendungen schließen
Zum Teil greifen Anwendungen wie Apps oder Spiele auch im Hintergrund aufs Internet zu, wenn Sie diese gerade gar nicht aktiv nutzen. Falls Ihre Internetverbindung langsam ist, sollten Sie daher versuchen, momentan nicht benötigte Anwendungen im Hintergrund zu schließen, um die verfügbare Bandbreite für andere Anwendungen zu erhöhen.
Tipp 3: Langsamen WLAN-Router austauschen
Selbst der beste Tarif bringt nichts, wenn Ihr WLAN-Router veraltet ist. Ein neuer, schneller Router kann das WLAN-Signal verbessern und dadurch die Geschwindigkeit erhöhen.
Tipp 4: WLAN-Signalstärke prüfen
Falls Sie über WLAN und nicht über LAN auf das Internet zugreifen, sollten Sie immer sicherstellen, dass Sie sich nah genug am Router befinden und das Signal nicht durch Hindernisse wie Wände beeinträchtigt wird – die Signalstärke des WLAN kann großen Einfluss auf Ihre Surf-Geschwindigkeit haben.
Tipp 5: Computer über Netzwerk-Kabel anschließen
Besonders, wenn Sie online spielen oder hochqualitative Videos streamen möchten, kann es Sinn machen, Ihr Gerät über ein Netzwerkkabel ans Internet anzuschließen. Auch wenn es mittlerweile sehr gute WLAN-Router gibt, haben Netzwerkkabel die Nase noch immer vorn. Durch den direkten Anschluss an den Router wird eine stabilere Verbindung hergestellt und potenzielle Störfaktoren werden so umgangen.
Tipp 6: An den Internetanbieter wenden
Falls gar nichts hilft, sollten Sie sich an Ihren Internetanbieter wenden – möglicherweise liegt eine Störung vor oder es gibt technische Probleme, die Sie nicht so einfach selbst lösen können. Im Idealfall bietet Ihr Anbieter Ihnen an, einen Experten vorbeizuschicken, der Ihre Probleme schnell behebt.
Tipp 7: Wechsel in einen besseren Tarif
Ein Wechsel in einen höheren Tarif beim bestehenden Anbieter kann Ihre Bandbreite deutlich erhöhen. Beachten Sie allerdings, dass Anbieter für eine höhere Bandbreite und somit eine bessere Verbindung auch höhere Preise verlangen – wägen Sie einen Wechsel des Tarifs deshalb anhand Ihrer Bedürfnisse zunächst gut ab. Bietet der bestehende Anbieter keinen Wechsel in einen größeren Tarif an, dann kann auch der Wechsel des Internetanbieters eine Alternative sein.
Bandbreite verstehen: Erklärung und Bedeutung verschiedener Fachbegriffe
Tauchen wir nun noch etwas tiefer in die Materie ein. Möglicherweise haben Sie im Zusammenhang mit Ihrer Recherche über Bandbreite schon einmal von Begriffen wie „Latenz“ oder „Datendurchsatz“ gelesen und sich gefragt, was diese eigentlich bedeuten – das möchten wir Ihnen an dieser Stelle erklären.
Übertragungsgeschwindigkeit
Die Übertragungsgeschwindigkeit beschreibt die Geschwindigkeit, mit der Daten zwischen zwei Endpunkten übertragen werden können. Sie wird in der Regel in Bits pro Sekunde (bps) oder in Bytes pro Sekunde (Bps) gemessen und kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, wie zum Beispiel der Art der Verbindung, der Technologie, die verwendet wird, und der Entfernung zwischen den Endpunkten.
Eine höhere Übertragungsgeschwindigkeit ermöglicht eine schnellere Übertragung von Daten, was insbesondere bei großen Dateien oder bei der Übertragung von Multimedia-Inhalten wie Videos oder Musik wichtig ist.
Latenz
Der Begriff „Latenz“ oder „Netzwerkreaktionszeit“ bezeichnet die Verzögerung, die bei der Übertragung von Daten zwischen zwei Punkten auftritt. Sie wird gemessen als die Zeit, die zwischen dem Senden eines Signals und dem Empfang der Antwort vergeht. Eine geringe Latenz bedeutet, dass Daten schnell übertragen werden und die Verbindung schnell reagiert, während eine hohe Latenz zu Verzögerungen und einer langsamen Reaktionszeit führen kann.
Latenz wird oft als Ping-Zeit gemessen und in Millisekunden angegeben. Eine niedrige Latenz ist besonders wichtig für Anwendungen wie Online-Gaming, Video-Streaming und Videokonferenzen, bei denen schnelle Reaktionszeiten erforderlich sind.
Datendurchsatz
Die Begriffe „Datendurchsatz“ und „Übertragungsgeschwindigkeit“ werden oft synonym verwendet – das ist so allerdings nicht ganz korrekt. Die Übertragungsgeschwindigkeit bezieht sich auf die maximale Datenmenge, die innerhalb einer bestimmten Zeit übertragen werden kann. Der Datendurchsatz hingegen bezieht sich auf die tatsächlich übertragene Datenmenge pro Zeiteinheit.
Mit anderen Worten: Die Übertragungsgeschwindigkeit beschreibt die mögliche Geschwindigkeit der Datenübertragung, während der Datendurchsatz die tatsächliche Geschwindigkeit angibt, die abhängig von verschiedenen Faktoren wie der Latenz und dem Netzwerkverkehr sein kann.
Der Datendurchsatz ist eine realistischere Darstellung der tatsächlichen Geschwindigkeit, die ein Benutzer bei der Nutzung einer Verbindung erreichen kann, während die Übertragungsgeschwindigkeit eher eine theoretische Obergrenze darstellt.
Was bedeutet Upstream & Downstream?
Upstream und Downstream sind Begriffe, die oft verwendet werden, um die Richtung der Datenübertragung in einem Netzwerk zu beschreiben.
Upstream bezieht sich auf die Datenübertragung von einem Endgerät, wie einem Computer oder einem Smartphone, zu einem anderen Netzwerkgerät oder Server im Internet. Ein Beispiel für eine Upstream-Datenübertragung ist das Hochladen von Dateien in eine Cloud oder auf einen Server.
Downstream bezieht sich hingegen auf die Datenübertragung von einem Netzwerkgerät oder Server im Internet zu einem Endgerät, wie einem Computer oder einem Smartphone. Beispiele für Downstream-Datenübertragungen sind das Herunterladen von Dateien aus dem Internet oder das Ansehen von Videos auf einer Streaming-Plattform.
So berechnen Sie Ihre Internet-Bandbreite
Sie möchten wissen, wie lange Sie mit Ihrer Internetverbindung für den Down- oder Upload einer Datei brauchen? Hierfür können Sie unseren Download-Rechner schnell und einfach nutzen. Natürlich können Sie die benötigte Downloadzeit alternativ auch von Hand berechnen. Dafür brauchen Sie nur zwei Daten:
- die Größe Ihrer Datei in Megabyte,
- die Bandbreite Ihrer Internetverbindung in Mbit/s
Um die Zeit zu berechnen, die benötigt wird, um eine bestimmte Datenmenge zu übertragen, muss die verfügbare Bandbreite durch 8 geteilt werden, um die Einheit Byte zu erhalten. Zum Beispiel ergibt eine Übertragungsrate von 100 Mbit/s geteilt durch 8 eine Geschwindigkeit von 12,5 MB/s (Megabyte pro Sekunde).
Wenn Sie nun beispielsweise eine Datei mit einer Größe von 500 Megabytes herunterladen möchten, rechnen Sie folgendermaßen:
500 Megabyte : 12,5 MB/s = 40 SekundenDie Formel insgesamt lautet:
Dateigröße in Megabyte : (Bandbreite in MBit : 8) = Dauer in SekundenZum Download-RechnerWichtig: Zu beachten bei diesen Formeln sind immer die Dateigrößenangaben. In unserem Beispiel sind diese in MB dargestellt und die Bandbreite in korrespondierenden Mbit/s. Etwas schwieriger wird es, wenn Sie die Dauer in Kilobyte oder Gigabyte berechnen möchten. Mehr hierzu erfahren Sie in diesem Ratgeber: „Kbit/s oder Mbit/s in MB/s umrechnen“.
So messen oder testen Sie Ihre Bandbreite
Um sicherzustellen, dass Ihre Internetverbindung richtig funktioniert und die vom Provider versprochene DSL Bandbreite auch wirklich gewährleistet ist, sollten Sie regelmäßig Speedtests durchführen und Ihre Bandbreite messen – nur so können Sie von zu Hause aus zuverlässig arbeiten oder auf Unterhaltungsangebote wie Spotify und Netflix ohne Probleme zugreifen.
Es gibt verschiedene Online-Tools, um die Bandbreite zu testen. Eines der bekanntesten ist unser Speedtest. Mit unserem Tool können Sie die DSL Bandbreite Ihrer Internetverbindung ganz einfach testen. Um ganz sicher zu sein, dass der Test das richtige Ergebnis liefert, können Sie ihn einfach mit mehreren Geräten nacheinander durchführen.
Klicken Sie dazu einfach auf „Test starten“ und warten Sie bis Downloadgeschwindigkeit, Uploadgeschwindigkeit und Latenz Ihrer Internetverbindung vollständig überprüft wurden – das kann bis zu ungefähr zwei Minuten dauern.
Zum SpeedtestWelche Bandbreite brauche ich?
In erster Linie hängt die Bandbreite, die Sie zu Hause benötigen, von Ihren ganz individuellen Bedürfnissen ab. Überlegen Sie sich zunächst, wofür Sie Ihre Internetverbindung prinzipiell nutzen möchten.
Für ganz einfache Aufgaben wie das bloße Surfen im Internet oder das Öffnen von E-Mails reicht eine niedrige DSL Bandbreite aus. Möchten Sie allerdings große Dateien herunterladen, online spielen oder den Internetzugang mit mehreren Personen gleichzeitig verwenden, dann benötigen Sie eine größere Bandbreite.
Eine Bandbreite von 25 Mbit/s ist für die meisten normalen Haushalte ausreichend. Das gilt vor allem, wenn Sie keine Online-Games spielen oder Ultra HD-Videos streamen möchten – in einem solchen Fall sollten Sie auf eine Leitung mit mindestens 50 Mbit/s zurückgreifen.
Möchten Sie sich zum Thema „Welche DSL Bandbreite brauche ich?“ weiter informieren, dann finden Sie in unserem ausführlichen Ratgeber weitere Informationen zum Thema.
Fazit: Bandbreite ist der entscheidende Faktor für schnelles Internet
Die Bandbreite ist ein entscheidender Faktor bei der Internetnutzung – ohne ausreichende Bandbreite stoßen Sie bei aufwendigen Anwendungen schnell an Grenzen. Um herauszufinden, wie groß Ihre Bandbreite ist und ob diese für Ihre Anwendungen ausreicht, können Sie unsere Tools nutzen.
Wenn Sie feststellen, dass Ihre aktuelle Internetleitung nicht die gewünschte Bandbreite liefert, dann sollten Sie unsere Tipps umsetzen, um diese zu verbessern. Sind alle Fehlerquellen ausgeschlossen und die Bandbreite ist immer noch zu gering, dann sollte Ihr Anbieter der erste Ansprechpartner sein. Hier haben Sie zwei Optionen: Die Hochstufung in einen Tarif mit höherer Bandbreite oder, falls zu wenig Bandbreite bei Ihnen ankommt, das Verlangen nach einer Nachbesserung der Internetleistung.
Hilf alles nichts, dann sollten Sie sich nach einem anderen Anbieter umsehen. Auch ein Wechsel der Technologie, also z. B. von DSL auf Kabel-Internet, kann eine Option sein. Bei den meisten Internetanbietern können Sie aus verschiedenen Paketen mit unterschiedlichen DSL Bandbreiten wählen, aus denen Sie, je nach persönlichen Bedürfnissen, genau das richtige auswählen können.
Bevor Sie sich für ein Paket entscheiden, sollten Sie sich unbedingt Gedanken darüber machen, wofür Sie Ihren Internetzugang nutzen möchten, und sich informieren, ob der gewünschte Tarif an Ihrem Wohnort verfügbar ist. Hierfür können Sie unseren praktischen DSL-Vergleich nutzen.