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Internet gesperrt – wie lässt sich die Sperre aufheben?

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☝️ Das Wichtigste in Kürze
  • Der Anbieter muss Sie auf eine drohende Sperre aufmerksam machen.
  • Zuvor muss es zu einem mehrfachen Zahlungsverzug kommen.
  • Der offene Betrag muss wenigstens 100 Euro betragen.
  • Ein Wechsel des Anbieters ist möglich, entbindet aber nicht von der Zahlungspflicht.

Internetanschluss
Wie kommt es zu einer Internet-Sperre und wie wird diese wieder aufgehoben?

Das Internet gehört zu den grundlegenden Kommunikationsmitteln. Das sieht sogar der Bundesgerichtshof so. In einem Urteil vom 24.01.2013 (III ZR 98/12) bezeichneten die Richter es als für die Lebenshaltung wichtiges Medium. 

Umso ärgerlicher ist eine Sperre durch den Anbieter. Die Kunden sind damit von der Online-Kommunikation abgeschnitten. Wir erläutern, wie es zu einer Sperre kommt, welche Rechte Sie haben und wie Sie einer Sperre entgegenwirken können.

Unsere Meinung

Bild von André - Autor bei DSLVergleich.net
André R.

„Ein gesperrter Internetzugang ist nicht nur ärgerlich, sondern erschwert die Teilhabe am Leben. E-Mails, Online-Banking oder Online-Shopping sowie viele weitere Dienste sind so nur schwer nutzbar. Es ist ratsam, erst gar nicht in Zahlungsverzug zu kommen. Denn das ist die häufigste Ursache für eine Sperre. Sollten Sie dennoch betroffen sein, nehmen Sie im eigenen Interesse unverzüglich Kontakt zum Anbieter auf. Es gibt Möglichkeiten, einer Sperre entgegenzuwirken.“

Internet gesperrt – das können die Gründe sein

Es gibt verschiedene Gründe für eine Sperre. Dazu zählen:

  • Gewünschte Sperre durch den Kunden (um zum Beispiel Missbrauch auszuschließen);
  • Sperre durch den Anbieter bei verdächtigen Vorkommnissen (zum Beispiel Verdacht auf gehackte Hardware oder „entführte“ Anschlüsse);
  • Sperre wegen nicht gezahlter Rechnungen.

Die technischen Sperren lassen sich schnell einrichten und – ggf. nach Überprüfung bzw. Klärung – wieder entfernen. Deutlich problematischer ist eine Sperre nach einem Zahlungsverzug. Denn ein erneutes Freischalten setzt eine Bezahlung der offenen Beträge voraus. Da aber fast immer finanzielle Engpässe die Ursache sind, fällt es vielen betroffenen Kunden schwer, eine schnelle Lösung zu erreichen. 

Internet gesperrt – das sind die Rechtsgrundlagen bei Zahlungsverzug

Wann ein Internetprovider wie Telekom, Vodafone, o2, 1&1 oder ein anderer einen Internetanschluss bei Zahlungsverzug sperren darf, ist im seit 2021 geänderten Telekommunikationsgesetz verankert. Insbesondere § 61, Abs. 4 TKG ist dabei wichtig.

Demnach:

  • muss ein Anbieter die Sperre mindestens zwei Wochen vorher ankündigen,
  • muss der Kunde wiederholt/mehrfach in Verzug geraten sein,
  • muss der offene Betrag mindestens bei 100 Euro liegen,
  • darf keine Forderung vom Kunden bestritten sein. 

Zusätzlich darf der Anbieter nur diese Leistungen sperren, die nicht bezahlt sind. Hat der Kunde zum Beispiel mehrere Leistungen wie Internet und Handy-Vertrag oder ein TV-Paket gebucht und hat nur einzelne Forderungen nicht beglichen, darf der Anbieter nur die nicht bezahlten Dienste sperren. 

Achtung: Ankommende Anrufe dürfen frühestens eine Woche nach Beginn der Sperre unterbunden werden! 

Mindestens zwei Wochen Zeit

Die Rechtslage gibt betroffenen Kunden etwas mehr Handlungsspielraum als vor der Änderung des Gesetzes. Da der Anbieter die Sperre ankündigen muss, ist mindestens zwei Wochen Zeit, sich mit dem Service in Verbindung zu setzen und eine Lösung zu suchen. Bleibt diese aus, folgt jedoch die Sperre. 

Achtung: Sind die Forderungen nachvollziehbar unberechtigt, ist ein Widerspruch gegen die Rechnung erforderlich. Eine Sperre ist dann nicht mehr rechtmäßig.

Häufig folgt auch eine Kündigung

In einigen Fällen wird der Anbieter nicht nur den Anschluss sperren, sondern auch den Vertrag kündigen. Das hat Folgen. Denn damit ist der Anschluss faktisch „tot“ und wird auch nicht wieder freigeschaltet. 

Allerdings hat der Kunde ein Recht, unverzüglich mit seiner Rufnummer zu einem anderen Anbieter zu wechseln. Der bisherige Internetanbieter muss dem zustimmen. 

Aber: Die offene Zahlung hat sich damit nicht erledigt. Die Forderung muss der Kunde weiterhin begleichen.

Internet: Sperrung aufheben

Das beste Mittel gegen eine Sperre ist, wenn Sie Zahlungsverzug vermeiden. Da die Zahlungsweise in der Regel eine Lastschrift ist, sollte Ihr Konto an den Buchungsterminen ausreichend gedeckt sein. 

Falls es dennoch zu einer Sperre kommt, sollten Sie sich nach der Ankündigung unverzüglich an den Anbieter wenden. Häufig lässt sich das Problem durch eine Ratenzahlung lösen. Die meisten Anbieter sind außerdem kulant und räumen bei aktivem Nachfragen möglicherweise einen Zahlungsaufschub ein. Nur eine Stundung ist sehr unwahrscheinlich. 

Ursache beseitigt? Sperre ist aufzuheben!

Der Anbieter muss die Sperre sofort aufheben, wenn der Grund nicht mehr gegeben ist. Allein schon ein Anruf und eine vereinbarte Ratenzahlung können ausreichen, um den Anschluss wieder freizuschalten. Spätestens dann, wenn das Geld bezahlt (und angekommen) ist, muss der Anschluss wieder voll nutzbar sein. 

Sollte das nicht der Fall sein, können sich Betroffene bei der Bundesnetzagentur beschweren. Im Einzelfall kann die Unterstützung durch eine Verbraucherschutzorganisation sinnvoll sein.

Beratung kann Ausweg aufzeigen

Bei anhaltenden Zahlungsproblemen kann das zu einem negativen Schufa-Eintrag führen. Das erschwert Neuabschlüsse. Zudem laufen Sie immer wieder Gefahr, dass Ihr Anschluss gesperrt wird. 

Sollten ernsthafte finanzielle Probleme die Ursache sein, empfehlen wir den Besuch bei einer Schuldnerberatungsstelle. Durch Hilfe von kompetenten und verschwiegenen Experten können Sie einen Ausweg aus Ihrer Situation finden.

Probleme mit der SCHUFA? In unserem Ratgeber „Internet trotz SCHUFA ►“ finden Sie weiterführende Informationen.

Fazit: Möglichst nicht in Verzug geraten

Eine Internetsperre ist ärgerlich. Viele Aktivitäten sind an das WWW geknüpft. Auch wenn Mobilgeräte einen nicht nutzbaren Anschluss teilweise kompensieren können, sind sie keine echte Alternative. 

Selbst wenn es zu einem Zahlungsverzug kommt, haben Kunden jedoch eine Chance, einer Sperre frühzeitig entgegenzuwirken. Wichtig ist dabei, sich schnellstmöglich an den Anbieter zu wenden und mit geeigneten Lösungen die Internet-Sperrung aufheben lassen. Wer dagegen die Hinweise aussitzt, hat nicht nur keinen nutzbaren Anschluss. Hier droht zusätzlich ein Inkasso mit Mahngebühren.

Die Ursache für Zahlungsverzug kann ein zu teurer Tarif sein. Es ist sinnvoll, dass Sie regelmäßig über einen DSL-Vergleich den für Sie günstigsten und besten Tarif suchen. Ein Wechsel lohnt sich häufig, da Sie von Wechselboni und vorübergehend vergünstigten Tarifen profitieren, sie Sie als Bestandskunde nicht erhalten.

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Geschrieben von
Michael Weber
Michael ist freier Journalist, hat Sozialwissenschaften studiert und war als Redakteur und Pressereferent tätig. Das Thema Telekommunikation bearbeitet er seit 2014. Seine Fachkenntnisse fließen in die Entwicklung der Inhalte von DSLVergleich.net ein.
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